Das Arbeiten mit den Quellen
Diese Edition befasst sich mit drei unterschiedlichen Quellen: eine bis in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs zurückreichende Chronik des Mainzer Klosters St. Jakob aus dem 18. Jahrhundert, eine Reihe von Berichten des Mainzer Videzoms Brömser über den Zustand der Stadt nach Abzug der schwedischen Truppen und verschiedene Korrespondenzen aus dem Jahr 1640. Insgesamt bestand das Quellenkorpus aus ca. 215 handschriftlich verfassten Seiten, von denen einige hier transkribiert vorliegen.
Die Quellen, mit Ausnahme der in Latein verfassten Chronik, wurden in deutscher Kurrentschrift des 17. Jahrhunderts verfasst. Das Arbeiten mit den Quellen stellte eine Herausforderung dar. Neben den offensichtlichen Unterschieden zu unserer heutigen Schrift, hat auch jede Handschrift ihre Eigenarten, welche es zu identifizieren galt. Gerade Großbuchstaben können abhängig vom Schreiber äußerst unterschiedlich aussehen. In etwas geringerem Maße gilt dies auch für Kleinbuchstaben. Gerade das Entziffern von Personen- und Ortsnamen gestaltet sich daher oft schwierig. Erschwerend kommt hinzu, dass es bis weit ins 19. Jahrhundert hinein noch keine einheitliche Rechtschreibung gab. Dementsprechend kann dasselbe Wort in einem Text in verschiedenen Schreibweisen vorliegen, ebenso die Namen. Hinzu kommen nicht standardisierte Abkürzungen sowie lateinische Begriffe, welche oftmals in einer Mischung aus lateinischen und deutschen Buchstaben bestehen.
Bei der Chronik des Klosters St. Jakob bestand die größte Herausforderung hingegen nicht im Entziffern der Handschrift sondern im Auflösen der vielen unterschiedlichen Abkürzungen.